So füttern Sie Ihren Hund richtig mit Schonkost
Wenn Hunde Magen-Darm-Probleme haben, kann Schonkost helfen, das Verdauungssystem zu entlasten. Sie ist einfach zuzubereiten und kann Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen lindern – vorausgesetzt, sie wird richtig eingesetzt. Hunde können echte Sensibelchen sein – vor allem in Hinblick auf die Ernährung. Bei vielen Erkrankungen und Symptomen ist es daher sinnvoll, für eine gewisse Zeit auf Schonkost für Hunde umzusteigen. Hier lesen Sie, wie Sie magenschonendes Hundefutter einfach selbst zubereiten und wann sich die Gabe empfiehlt.
Wann ist Schonkost für Hunde sinnvoll?
Schonkost für Hunde erfüllt einen grundsätzlichen Zweck: Das Verdauungssystem soll Zeit bekommen, sich zu beruhigen. Häufig wird sie daher verordnet, wenn der Hund Magen-Darm hat. Symptome wie Erbrechen und Bauchschmerzen sind typisch für eine Gastritis.
Zeigt Ihr Hund solche Beschwerden, steht jedoch zunächst der Gang zur Tierpraxis an. Der Tierarzt oder die Tierärztin kann die genaue Ursache ermitteln und Ihnen Tipps für eine angepasste Ernährung geben.
Schonkost für Hunde eignet sich außerdem bei folgenden Problemen:
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- 1 Hähnchenbrust ohne Haut
- 50 g Reis
- 1 Möhre
- evtl. Hüttenkäse
Wie beim Menschen kann auch Stress (zum Beispiel nach einem Umzug) ein Auslöser für Magenbeschwerden sein. Zudem empfiehlt sich nach einer OP eine leichte Ernährung für einige Tage.
Bei unklaren Symptomen sollten Sie immer eine Tierpraxis aufsuchen. Die Kosten für tierärztliche Behandlungen können Sie sich mit der Krankenversicherung für Hunde von Santévet zurückerstatten lassen.
Fütterungsfehler bei Hunden – typische Stolperfallen
Fütterungsfehler sind häufige Ursachen für Magen-Darm-Probleme bei Hunden – oft unabsichtlich verursacht, aus Unwissenheit oder gut gemeinter Fürsorge. Gerade bei sensiblen oder bereits angeschlagenen Hunden können diese Fehler schnell zu Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder langfristigen Beschwerden führen. Wer seinen Hund gesund ernähren will, sollte diese klassischen Fehler kennen und vermeiden.
Häufige Fütterungsfehler im Überblick
Fehler |
Warum es problematisch ist |
Besser so: |
Zu große Portionen |
Überlastet den Magen, führt zu Erbrechen oder unverdautem Kot |
Mehrere kleinere Mahlzeiten am Tag |
Zu schnelles Fressen |
Erhöht das Risiko von Luftschlucken, Erbrechen, Magendrehung |
Langsames Fressen fördern (z. B. mit Anti-Schling-Napf) |
Häufig wechselnde Futtersorten |
Stresst die Verdauung, begünstigt Unverträglichkeiten |
Futter langsam umstellen, nicht ständig wechseln |
Zu viele Leckerlis |
Führt zu Übergewicht, Mangel an Hauptnährstoffen |
Leckerlis reduzieren, in Tagesration einrechnen |
Füttern vom Tisch |
Menschennahrung ist oft zu fettig, gewürzt oder giftig für Hunde |
Nur hundegerechte Snacks oder selbstgekochte Reste ohne Salz/Gewürze |
Falsche Lagerung des Futters |
Verdorbenes Futter kann Durchfall und Erbrechen auslösen |
Kühl, trocken, luftdicht lagern; Trockenfutter nicht zu lange offen lassen |
Weitere häufige Fehler
● Zu kaltes oder zu heißes Futter: Hunde vertragen am besten zimmerwarmes Futter. Tiefgekühltes oder frisch gekochtes, noch heißes Futter kann den Magen reizen.
● Zu energiereiches Futter bei wenig Bewegung: Vor allem bei kleinen Rassen oder älteren Hunden kann zu kalorienreiches Futter schnell zu Übergewicht führen, wenn die Bewegung fehlt.
● Nicht angepasste Rationen bei Krankheit, Alter oder Trächtigkeit: Der Nährstoffbedarf verändert sich in besonderen Lebensphasen – wird das Futter nicht entsprechend angepasst, kann es zu Mangel- oder Überversorgungen kommen.
Für Hunde gefährliche Nahrungsmittel
Viele Lebensmittel, die für uns Menschen vollkommen unbedenklich oder sogar gesund sind, können für Hunde gefährlich oder giftig sein. Manche Stoffe vertragen Hunde schlichtweg nicht, andere können schon in kleinen Mengen zu schweren gesundheitlichen Problemen führen. Deshalb ist es wichtig, genau zu wissen, was nicht in den Napf gehört – und auch nicht als Leckerli „vom Tisch“ gegeben werden sollte.
Zu den bekanntesten Gefahren zählt Schokolade. Sie enthält Theobromin, einen Stoff, den Hunde nur sehr langsam abbauen. Bereits geringe Mengen können zu Symptomen wie Erbrechen, Unruhe, Muskelzittern, Herzrasen oder sogar Krampfanfällen führen. Im schlimmsten Fall endet eine Schokoladenvergiftung tödlich. Auch Trauben und Rosinen sind hochgefährlich – sie können bei manchen Hunden ein akutes Nierenversagen auslösen, und das schon bei wenigen Gramm. Warum das so ist, ist wissenschaftlich bisher nicht abschließend geklärt, aber die Reaktion kann dramatisch sein.
Zwiebeln und Knoblauch – egal ob roh, gekocht oder getrocknet – sind ebenfalls tabu. Sie schädigen die roten Blutkörperchen und können eine sogenannte hämolytische Anämie verursachen. Erste Anzeichen zeigen sich oft erst Tage später. Auch künstliche Süßstoffe, allen voran Xylit (auch bekannt als Birkenzucker), sind extrem gefährlich. Schon kleinste Mengen können beim Hund eine massive Insulinausschüttung auslösen, was zu einer lebensbedrohlichen Unterzuckerung und schlimmstenfalls zu Leberversagen führt.
Weitere No-Gos sind Avocados (wegen des enthaltenen Persins), Alkohol, koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Energy-Drinks sowie roher Hefeteig. Letzterer kann im Magen aufgehen und durch die Gärung gefährliche Mengen an Alkohol und Gasen freisetzen – eine potenziell tödliche Kombination. Auch stark fetthaltige Lebensmittel, wie Wurst- oder Bratenreste, können zu akuter Pankreatitis führen, einer schmerzhaften und gefährlichen Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Selbst vermeintlich harmlose Speisereste bergen Risiken. Gewürze, Salz, Zwiebeln oder Öl sind für Hunde ungeeignet. Was auf unseren Tellern gut schmeckt, kann bei Hunden zu Magen-Darm-Beschwerden, Kreislaufproblemen oder langfristigen Organschäden führen. Milch und Milchprodukte sind ebenfalls kritisch – viele Hunde vertragen Laktose nicht, was zu Durchfall und Blähungen führt. Kleine Mengen von laktosearmen Produkten wie Hüttenkäse sind okay, aber in Maßen.
Schonkost für Hunde – was beruhigt den Magen?
Geeignete Lebensmittel sind magenschonend und ungiftig für Hunde.
Die folgende Liste zeigt mögliche Zutaten:
- Reis (nur weichgekocht)
- Möhren (am besten gekocht)
- Haferflocken bei Durchfall
- Hüttenkäse und Quark
- Geflügel (Hähnchen und Pute)
- Fettarmer Fisch wie Forelle
Wichtig: Sie kennen Ihren Hund am besten. Unverträglichkeiten sind bei Vierbeinern keine Seltenheit. Wenn Ihr Tier zum Beispiel kein Huhn verträgt, ist es für Schonkost nicht geeignet. Im Zweifelsfall kann Ihnen Ihr Tierarzt oder Ihre Tierärztin passende Zutaten empfehlen.
Tipp von Santévet: Wenn Ihr Hund Sodbrennen hat, eignet sich etwas Heilerde. Sprechen Sie die Gabe jedoch mit Ihrem Tierarzt ab, da sie die Wirkung von Medikamenten neutralisieren kann
Verträgliches Hundefutter selber machen: Wie kochen Sie richtig?
Schonkost können Sie genau wie normales Hundefutter selbst kochen. Die obige Liste zeigt, welche Zutaten sich dafür eignen. Wenn Sie Schonkost für den Hund nach Rezept zubereiten möchten, finden Sie hier einige Anregungen.
Huhn mit Reis bei Magenverstimmungen
Hierbei handelt es sich um den Klassiker der magenschonenden Ernährung. Mit Hüttenkäse für Hunde reichern Sie das Grundrezept um eine hochwertige Proteinquelle an.
Sie benötigen:
- Durchfall
- Appetitlosigkeit
- Erbrechen
- 1 Hähnchenbrust ohne Haut
- 50 g Reis
- 1 Möhre
- evtl. Hüttenkäse
Kochen Sie den Reis in reichlich Wasser und ohne Salz. Er sollte richtig weich sein, damit er im Magen nicht mehr nachquillt und dem Organismus Wasser entzieht. Die Hähnchenbrust sollte ebenfalls ohne Gewürze gekocht werden.
Heben Sie die Brühe auf, Hunde trinken sie besonders gern.
Wenn Ihr Hund es verträgt, können Sie das Rezept mit einer gekochten, geriebenen Möhre oder zwei Esslöffeln Hüttenkäse verfeinern.
Das etwas andere Rezept: Fisch mit Süßkartoffeln
Fisch ist ein hochwertiger Lieferant von Proteinen. Allerdings sind nicht alle Fischsorten geeignet. Häufig wird Forelle verwendet, da sie nicht zu fett ist und als leicht verdaulich gilt.
Sie benötigen:
- 1 mageres Fischfilet ohne Gräten
- 200 g Süßkartoffeln
- Leinsamen
- Evtl. Kürbis
Kochen Sie den Fisch und die Süßkartoffel separat. Wahlweise eignet sich auch eine Mischung aus Süßkartoffel und Kürbis oder Sie nehmen normale Kartoffeln. Abschließend mischen Sie die Komponenten und geben einen Teelöffel Leinsamen dazu.
Wenn gar nichts geht – Hüttenkäse
Zeigt Ihr Hund kaum Appetit, darf es eine magenschonende Leckerei sein.
Sie benötigen:
- Hüttenkäse oder Quark
- Etwas Honig
Diesen Vital-Snack für Hunde geben Sie einfach vom Löffel.
Morosche Karottensuppe bei Durchfall
Diese Schonkost wird häufig bei Durchfall und Magenproblemen verabreicht.
Experten-Tipp: Bei Durchfall kann das Verdauungssystem Ihres Vierbeiners gut eine Pause gebrauchen. Ein Tag ohne Futter hilft, den Darm zu beruhigen. Allerdings bekommen einige Hunde Sodbrennen, wenn sie nichts fressen. Hier ist die Karottensuppe ideal. Sie enthält Oligosaccharide, die sich an die Darmwand heften und Krankheitserregern den Weg versperren.
Sie benötigen:
- 1 kg Karotten
- 1 g Salz
Garen Sie die geschälten und gewürfelten Möhren mit reichlich Wasser und wenig Salz für zwei Stunden. Das Wasser sollte leise köcheln, aber nicht sprudelnd kochen. Im Anschluss pürieren Sie die Suppe.
Hinweis zu den Mengenangaben: Die Angaben sind nur Richtwerte, die eine Orientierung zum ungefähren Verhältnis der Zutaten geben. Kochen Sie die Hunde-Schonkost in der Menge, die Ihr Vierbeiner verträgt.
Das müssen Sie über Schonkost wissen
Schonkost richtig füttern
Neben der Frage, welche Schonkost für Hunde Sie füttern, ist auch das „Wie?“ von Interesse. Reis für Hunde sollte zum Beispiel immer sehr weich sein, Fleisch sollte bei Verdauungsproblemen am besten gekocht verfüttert werden.
Darüber hinaus gibt es einige allgemeine Hinweise zur Fütterung bei Magen-Darm-Problemen. Als erste Regel gilt, dass die Portionen klein sein sollten. Überfordern Sie das Verdauungssystem nicht mit zu viel Futter auf einmal. Wenn Ihr Hund noch Appetit hat, geben Sie mehrere Portionen über den Tag verteilt.
Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Hund ausreichend Wasser trinkt. Flüssigkeit ist wichtig, gerade bei Durchfall und Erbrechen verliert das Tier viel Wasser.
Verfüttern Sie Schonkost für Hunde zudem grundsätzlich zimmerwarm. Hunde vertragen weder zu warmes noch zu kaltes Futter.
Keine Dauerlösung: Schonkost für Hunde ist besonders verträglich, liefert allerdings nicht alle Nährstoffe, die Ihr Tier benötigt. Sie eignet sich daher nicht als dauerhafter Ersatz für die gewohnte Ernährung.
Vermeiden Sie |
Warum? |
Große Portionen |
Überlastung des Verdauungssystems durch zu viel Futter auf einmal |
Ungeeignete Zutaten |
Verwendung von schwer verdaulichen oder ungeeigneten Lebensmitteln |
Zu lange Fütterung |
Risiko von Nährstoffmängeln bei dauerhafter Schonkost ohne tierärztliche Begleitung |
Der Übergang zur normalen Ernährung
Nach einer Phase mit Schonkost stellt sich vielen Hundehalter:innen die Frage: Wann und wie kehrt mein Hund wieder zu seinem normalen Futter zurück? Der Übergang ist ein sensibler Schritt, der genauso viel Aufmerksamkeit benötigt wie die Schonkost selbst. Ein zu schneller Wechsel kann den Verdauungstrakt erneut überfordern und zu Rückfällen führen – besonders bei empfindlichen oder geschwächten Tieren. Der richtige Zeitpunkt hängt von der Ursache der Beschwerden und dem Heilungsverlauf ab. Zeigt der Hund wieder normale Verdauung, frisst mit Appetit und wirkt allgemein fit, kann eine schrittweise Rückkehr zur gewohnten Nahrung beginnen. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Symptomen sollte der Tierarzt bzw. die Tierärztin die nächste Fütterungsphase abklären. Als Faustregel gilt: mindestens 1–3 Tage nach Abklingen aller Symptome abwarten.
Worauf sollten Hundebesitzer:innen in dieser Phase achten?
● Konsistenz des Kots: Weicher oder breiiger Kot kann ein Zeichen dafür sein, dass die Umstellung zu schnell erfolgt.
● Appetit und Verhalten: Lässt der Hund das Futter stehen oder wirkt wieder abgeschlagen, sollte die Rückkehr zur Schonkost erwogen werden.
● Verträglichkeit des alten Futters: Nicht jedes Tier verträgt das vorherige Futter weiterhin. In manchen Fällen ist ein dauerhaft sensibleres Futter besser geeignet.
Was dürfen Welpen essen? – Schonkost für junge Tiere
Wenn der Welpe Durchfall oder Erbrechen hat, ist Schonkost unverzichtbar. Die kleinen Hunde haben allerdings weniger Reserven als erwachsene Tiere, weshalb Sie die Fütterung unbedingt mit einem Tierarzt oder einer Tierärztin abstimmen sollten.
Welpen sind in ihren ersten Lebensmonaten besonders empfindlich – sowohl körperlich als auch im Hinblick auf die Verdauung. Ihr Magen-Darm-Trakt ist bislang nicht vollständig entwickelt, und das Immunsystem arbeitet auf Hochtouren, um sich an die Umwelt, neue Keime und Futterbestandteile zu gewöhnen. Kommt es in dieser Zeit zu Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen, ist schnelles, aber behutsames Handeln gefragt.
Der größte Unterschied zu erwachsenen Hunden: Welpen haben deutlich weniger körperliche Reserven. Sie verlieren bei Durchfall oder Erbrechen schneller Flüssigkeit, Energie und Elektrolyte, was rasch zu einer Dehydrierung oder Schwäche führen kann. Deshalb ist eine rein symptomatische Behandlung mit Hausmitteln oder selbst zusammengestellter Schonkost ohne tierärztliche Rücksprache riskant. Schon bei ersten Anzeichen von anhaltendem Durchfall, Appetitlosigkeit oder Erbrechen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden, um ernstere Ursachen wie Infektionen, Parasiten oder Futterunverträglichkeiten auszuschließen.
Ist medizinisch abgeklärt, dass keine schwerwiegende Erkrankung vorliegt und eine Schonkostphase sinnvoll ist, gelten ähnliche Grundregeln wie bei erwachsenen Hunden – allerdings angepasst an die Bedürfnisse des jungen Hundes. Die von uns vorgeschlagenen Rezepte eignen sich auch für Welpen, aber Sie müssen die Mengen anpassen.
Die Portionen sollten sehr klein sein und gleichmäßig über den Tag verteilt gegeben werden – in der Regel vier bis sechs Mahlzeiten täglich. Ziel ist es, den Magen-Darm-Trakt zu entlasten, ohne den Energiebedarf zu vernachlässigen. Das Futter sollte immer zimmerwarm sein, niemals heiß oder direkt aus dem Kühlschrank.
Besonders wichtig ist in dieser Phase auch die Flüssigkeitszufuhr. Welpen, die Durchfall haben oder erbrechen, verlieren schnell Wasser. Sie sollten regelmäßig sauberes, frisches Wasser angeboten bekommen. Bei anhaltender Schwäche oder Austrocknung kann eine Elektrolytlösung notwendig sein – auch hier sollte ein Tierarzt beraten.
Schonkost für Hunde kaufen
Wenn Sie keine Zeit haben, Schonkost für Hunde zu kochen oder sich die Zubereitung nicht zu trauen, können Sie fertiges Diätfutter im Handel kaufen. Es gibt spezielle Mischungen, die bei Durchfall, Magen-Darm-Erkrankungen oder anderen Beschwerden gefüttert werden. Achten Sie darauf, dass nur Zutaten enthalten sind, die Ihr Hund verträgt.
Viele Hersteller bieten mittlerweile hochwertige Schonkost- oder Sensitiv-Produkte an – sowohl als Nassfutter als auch in Trockenform. Dabei lohnt sich ein Blick auf die Zusammensetzung: Ideal sind Futtermittel mit einer klaren Deklaration, wenigen, aber hochwertigen Zutaten und ohne künstliche Zusätze wie Farb- oder Konservierungsstoffe. Besonders empfehlenswert sind Produkte mit nur einer Proteinquelle (sogenannte Monoprotein-Futter), da sie das Risiko von Unverträglichkeiten senken.
Auch in Apotheken oder bei Tierärzten finden sich medizinische Diätfuttermittel, die gezielt auf bestimmte Beschwerden wie Pankreatitis, IBD oder empfindlichen Magen abgestimmt sind. Wichtig: Diätfutter ist nicht gleich Schonkost – im Zweifelsfall sollte immer der Tierarzt entscheiden, welches Produkt geeignet ist und wie lange es gefüttert werden sollte.
Schonkost bei chronischen Erkrankungen
Schonkost ist nicht nur bei akuten Magen-Darm-Problemen sinnvoll, sondern kann auch ein wichtiger Bestandteil der Ernährung von Hunden mit chronischen Erkrankungen sein. Dabei geht es weniger um kurzfristige Entlastung, sondern um eine langfristig verträgliche, individuell angepasste Fütterung, die Symptome lindert, Rückfällen vorbeugt und die Lebensqualität des Hundes verbessert.
Bei diesen Krankheiten hilft eine Ernährungsumstellung
● Chronische Gastritis oder Darmentzündungen (z. B. IBD): Hunde mit chronischen Magen- oder Darmerkrankungen reagieren oft empfindlich auf Futterbestandteile. Eine hypoallergene, fettarme und leicht verdauliche Schonkost kann Reizungen reduzieren und Entzündungsprozesse beruhigen.
● Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse): Hier ist besonders fettarme Ernährung entscheidend. Futter mit einem Fettgehalt von unter 10 % ist ideal. Auch eine reduzierte Eiweißzufuhr kann hilfreich sein, je nach Stadium der Erkrankung.
● Chronische Leber- oder Nierenerkrankungen: In diesen Fällen muss die Schonkost exakt abgestimmt sein: eiweißreduziert, phosphorarm und möglichst gut verdaulich. Wichtig ist auch, auf leberschonende oder nierenschonende Zusatzstoffe zu achten (z. B. L-Carnitin, Omega-3-Fettsäuren).
Ziel der Schonkost und Grundsätze
Die Hauptziele sind:
- Entlastung des erkrankten Organs
- Reduktion von Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Blähungen oder Appetitlosigkeit
- Sicherstellung einer ausreichenden Nährstoffversorgung trotz eingeschränkter Verdauungsleistung
- Minimierung von Unverträglichkeiten und allergischen Reaktionen
Erkrankung |
Ernährungsschwerpunkt |
Beispiel-Zutaten |
IBD / chron. Durchfall |
Fettarm, reizfrei, ggf. getreidefrei |
Hüttenkäse, Süßkartoffel, Pute |
Pankreatitis |
Sehr fettarm, mäßig proteinreich, leicht verdaulich |
Magerfisch, Reis, Karotten |
Leberprobleme |
Eiweißarm, kohlenhydratreich, leberschonende Zusätze |
Kartoffeln, Zucchini, Quark |
Nierenerkrankung |
Phosphor- und eiweißreduziert, hoher Feuchtigkeitsgehalt |
Kürbis, Reis, fettarmer Frischkäse |
Begleitung durch den Tierarzt
Bei chronischen Erkrankungen ist es unerlässlich, die Fütterung eng mit einem Tierarzt oder einer tierärztlichen Ernährungsberatung abzustimmen. Oft ist es sinnvoll, regelmäßige Blutbilder oder Kotuntersuchungen machen zu lassen, um zu prüfen, ob die Nährstoffversorgung ausgewogen bleibt. Zudem können begleitende Medikamente mit bestimmten Futtermitteln Wechselwirkungen haben.
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Quellen:
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Maike John-Sauerstein
Darmgesundheit beim Hund: Symptome erkennen, Zusammenhänge verstehen
Cadmos Verlag, 2023
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